Im Januar 2002 ging ich, um Arbeitslosigkeit zu vermeiden, mit großen Erwartungen für ein Jahr nach R., um mich dort zum Mediengestalter (Beratung) fortzubilden. Ich war damals 47 Jahre alt. Ich befand mich in der S.-Straße 52a im obersten Stockwerk in ca. 25 m Höhe, das an die Fortbildungsstätte "Mc Vision GmbH" - gefördert vom Arbeitsamt - vermietet war.
Da ich während meines Aufenthalts in R. schon öfter von unangenehmen Ohrgeräuschen geplagt wurde, die dann aber immer wieder besser wurden bzw. vergingen, wenn ich abends in L. war, dachte ich anfangs, die Luft in einer Großstadt ist eben stärker belastet als daheim und ich würde wohl darauf reagieren.
Dann wurde am Mittwoch, dem 10. April 2002 morgens ein großer Autokran vor unserem Schulgebäude aufgestellt. Da das Flachdach über unseren Unterrichtsräumen undicht war, dachte ich an den Transport von Baumaterial für das Dach.
Bereits am nächsten Vormittag fühlte ich mich extrem unwohl und ging deswegen in der Pause in den Innenhof, um an die Luft zu kommen. Unwillkürlich sah ich von dort aus zu unseren Schulräumen hinauf. Entsetzt musste ich erkennen, dass man dort direkt und ohne jeden Abstand eine Mobilfunkantenne an der Außenwand des Treppenhauses angebracht hatte. Der Abstand zu unseren Arbeitsplätzen betrug nur zwischen 5 und 10 m! Von Sicherheitsabstand keine Rede!
Ich saß normalerweise mit dem Rücken zum Sender. Als ich mich dann für eine halbe Stunde schräg hinsetzte, bekam ich drückend-pulsierende Schmerzen vom Nacken über die Wirbelsäule abwärts. Danach konnte ich mich stundenlang nicht mehr über den Kopf und die Schulter nach rechts drehen. Ich bekam Schmerzen in der oberen Hälfte des Rückens, die sich bis zum nächsten Tag auf die untere Hälfte verlagerten. Oft hatte ich ein Druckgefühl in den Ohren, wie wenn jemand auf beiden Seiten etwas fingergroßes hineinstecken und darin verwinden würde. Leichtere Gleichgewichtsstörungen sind dabei auch vorgekommen. Besonders in der Testphase dieses Senders in den ersten Wochen nach der Aufstellung litt ich immer wieder an einem schrillen, hochfrequenzartigen, zeitweise pulsierenden Rauschen im Kopf- bzw. Ohrbereich, häufig verbunden mit einem besorgniserregenden Kopfdruck, wie wenn sich etwas darin ausdehnen möchte. Nachdem ich zwei Schultage dem Dauerbetrieb dieses Senders ausgesetzt war, hatte ich auch zu Hause noch solche Schmerzen im Bereich des Innenohrs, verbunden mit fürchterlichstem Ohrensausen, dass ich in der folgenden Nacht keine zwei Stunden schlafen konnte. Diese Beschwerden waren auch zwei Tage nach dieser Sender-Bestrahlung noch nicht ganz abgeflaut. - Gleichzeitig fiel bei Arztbesuchen auf, dass in dieser Zeit mein Blutdruck in R. immer hoch und in L. meist normal war.
Seit der Aufstellung dieser Antenne - verbunden mit regelmäßigen R.-Besuchen - fand ich keine Regenerierphase mehr, um diese Bestrahlung abzubauen. So war ich ständig überreizt und hatte zeitweise ein leichtes Zittern in mir. Da ich so keine Gelegenheit mehr fand, das hohe Niveau der Bestrahlung abzubauen, hat es sich ergeben, dass ich auch in L. sehr unangenehmen Kopfdruck mit Ohrenrauschen bekam, wenn ich im Bereich von Mobilfunksendern war.
Die oben genannten Probleme bekomme ich auch heute noch, wenn ich in den Wirkungsbereich von Mobilfunksendern komme. Diese halten dann, je nach Situation, für Stunden bzw. Tage an. Vor meinem R.-Aufenthalt habe ich solche Probleme nie gekannt! Ich komme mir seit dieser Zeit oft vor wie ein Behinderter! Anstatt wirksame Hilfe zu bekommen, habe ich meist nur Negatives erlebt.
Ärzte konnten mir bisher nicht helfen. Ansonsten habe ich auf eigene Kosten so ziemlich alles ausprobiert, was man mir empfohlen hat. Die Wirkung war - falls überhaupt vorhanden - meistens nur vorübergehende Erleichterung meiner Beschwerden bzw. katastrophale Verschlechterung.
Ich fühle mich durch Mobilfunk-Sender gesundheitlich auf unzumutbarste Weise belastet und in meinem Grundrecht auf Freizügigkeit erheblichst eingeschränkt! Jede vorher gekannte Lebensqualität ging mir verloren!
Es ist mir, trotz der fachlich guten Weiterbildung, nicht mehr gelungen, einen geeigneten - strahlungsfreien - Arbeitsplatz zu finden.
Als ich im Oktober 2004 zufällig an diesem Gebäude vorbeifuhr, fiel mir auf, dass der Sender inzwischen verschwunden ist. Als ich darauf in der Schule anrief, konnte ich nur erfahren, dass die Hausverwaltung gewechselt hat. Außerdem hätte angeblich niemand - außer mir - Probleme damit gehabt. Dies wären aber alles keine Gründe, einen Sender in einem Industriegebiet abzubauen. Falls jemand etwas über die Gründe des Abbaus weiß, wäre ich dankbar, es zu erfahren!
Wir verwendeten in meiner vorherigen Firma viele Jahre lang "Siemens-Gigaset"-DECT-Telefone. Vielleicht wurde damit der "Grundstein" für meine Elektrosensibilität gelegt? Damals habe ich jedenfalls noch nichts gespürt.
Inzwischen habe ich auch daheim feststellen müssen, dass auch etliche meiner Nachbarn seit Jahren DECT-Schnurlos-Telefone verwenden. In der Nachbarwohnung seit ca. 5 Jahren; in der Wohnung über mir bis Mitte 2003 verwendet - dieses wurde aber nach meinem Hinweis sofort entfernt.
Besondere Probleme habe ich mit Hochfrequenzen in der Nähe von Mobilfunksendern (GSM und UMTS), WLAN, DECT-"Telefonen", Mikrowellengeräten, Gegenden mit größeren Radar-Anlagen.
Besondere Probleme habe ich mit elektrischen und magnetischen Wechselfeldern in der Nähe von 220-V-Leitungen, 220-V-Trafos, Trafohäuschen, Hochspannungsleitungen, Energiesparlampen, Leuchtstoffröhren, Halogenlampen, PC-Monitoren, Fernsehern, Stereoanlagen, Lautsprechern, Elektroherden; in Autos und Omnibussen: durch Zündspule, Anlasser, Steuergeräte und Standheizungen.
Besonders schmerzhafte Probleme habe ich mit 16 2/3-Hz-Bahnstrom besonders in Doppelstock-Zügen und an Bahnhöfen.
Der Herr bewahre uns vor Mobilfunk, UMTS, DECT, WLAN, Radar und sonstigen kabellosen "Errungenschaften" und all denen, die damit versuchen, hemmungslos - auf Kosten der Gesundheit anderer - reich zu werden. Er schütze all' jene, die den Mut haben, mit ehrlicher Forschung und Engagement dagegen vorzugehen!
November 2005
A. P.