Bis vor drei Jahren hatten viele Ärztinnen und Ärzte den offiziellen Stellungnahmen, dass nach
derzeitigem wissenschaftlichen Kenntnisstand keine Gesundheitsschäden zu erwarten seien, vertraut.
Dann jedoch wurde eine zunehmende Zahl von Kolleginnen und Kollegen durch eigene Beobachtungen und Erfahrungen
mit Patienten eines anderen belehrt.
Wir erlebten,
Wir erfuhren,
Wir erkannten, dass es also gar keinen wissenschaftlichen Kenntnisstand über die Auswirkungen auf die
Gesundheit der Anwohner von Mobilfunksendeanlagen und der Nutzer von DECT-Telefonen gibt.
Da es keine Kenntnis gibt, kann von offizieller Seite keine Aussage zum Risiko gemacht werden.
Die Leitlinien Strahlenschutz des Bundesamtes für Strahlenschutz vom 01.06.2005 geben dies offen zu.
In dieser sehr unbefriedigenden Situation führten Ärzte in den letzten zweieinhalb Jahren Erhebungen
(Befragung und orientierende Messung der hochfrequenten EMF) bei über 1.600 Anwohnern an 220 Standorten durch.
Im Verlauf dieser Untersuchungen lernten wir weitere Ärzte kennen, die schon lange vor uns den Verdacht auf
Erkrankungen durch Hochfrequenzexposition in Attesten und Schreiben an Behörden mitgeteilt hatten.
Die einzelnen Ärzte wussten leider nichts voneinander und von ihren übereinstimmenden Feststellungen.
Das Ergebnis all dieser ärztlichen Beobachtungen und Untersuchungen lautet:
Die gepulsten hochfrequenten elektromagnetischen Felder (von Mobilfunksendeanlagen, schnurlosen DECT-Telefonen,
Handy, WLAN u.a.) führen weit unterhalb der gültigen Grenzwerte zu einem neuen, vielschichtigen
Krankheitsbild.
Die aus einer Vielzahl von vorliegenden Fallbeschreibungen ausgewählten Beispiele belegen:
Dass nicht alle Menschen gleichermaßen unter einer Noxe erkranken, ist für Ärzte eine geläufige, tägliche Erfahrung.
Die Zeit drängt. Die Not und die Verzweiflung vieler Menschen ist groß. Aus ärztlicher Sicht handelt es sich flächendeckend um medizinische Notfälle, die sofortiges Handeln erfordern.
Unverzüglich sind folgende Maßnahmen zu veranlassen:
Wieviele Menschen sollen noch erkranken, bis sich unsere Gesellschaft eingesteht, dass diese Technik für Menschen, Tiere und Pflanzen unverträglich ist?
Bei der Ärzteinitiative Bamberger Appell wurde eine Sammelstelle für Krankengeschichten von Mobilfunkgeschädigten eingerichtet. Alle Betroffenen werden gebeten, den ausführlichen Fragebogen ausgefüllt an folgende Adresse einzuschicken:
Sammelstelle für Mobilfunkgeschädigte
c/o Dr.med. Cornelia Waldmann-Selsam
Karl-May-Str. 48
96049 Bamberg
Tel. 0951-12300
eMail dr.waldmannselsam@gmail.com
Bamberg, den 26.01.07
Dr.med. Cornelia Waldmann-Selsam