Jochen Diefenthaler
Augsburger Str. 56
87700 Memmingen
An den AOK-Bundesverband
zu Händen der geschäftsführenden Vorstände
Dr. Herbert Reichelt und Jürgen Graalmann persönlich
Rosenthaler Str. 31
10178 Berlin
(eMail-Kontakt AOK-Bundesverband@bv.aok.de)
An die Redaktion der AOK-Mitgliederzeitschrift Bleibgesund
Postfach 2551
61295 Bad Homburg
(eMail-Kontakt: info@by.aok.de,leserservice@wdv.de)
20. Juni 2010
Sehr geehrter Herr Dr. Reichelt,
sehr geehrter Herr Graalmann,
sehr geehrte Damen und Herren der Redaktion beim wdv-Verlag,
in der aktuellen Ausgabe 3/2010 der AOK-Mitgliederzeitschrift "Bleibgesund" ist - zumindest in der bayerischen Ausgabe - auf der hinteren Umschlaginnenseite eine ganzseitige Werbung der Firma www.handyhandy.de platziert, in welcher diese die Abgabe eines Handys des Typs Nokia 5230 in Verbindung mit einem Mobilfunk-Vertrag bewirbt.
Mich beunruhigt diese Tatsache.
In der aktuellen industrieunabhängigen Forschung gibt es zahlreiche ernstzunehmende Hinweise, welche darauf
hindeuten, dass die Einwirkung von Mikrowellensignalen, mit welchen der Mobilfunk derzeit betrieben wird, auf lebende
Organismen zu vielfältigen Gesundheitsschäden führt.
Berichtet wird von der Erzeugung von oxidativem Stress in der Zelle durch Erhöhung der Konzentration freier Radikale,
Veränderung des Kalziumionenaustauschs, Verminderung der Melatoninproduktion, Öffnung der Blut-Hirn-Schranke
mit der Folge des Eindringens von Giftstoffen in das Gehirn, mehrfacher Erhöhung des Hirntumorrisikos in den Studien,
die mehr als 10 Jahre Nutzungsdauer betrachteten, Nachweis der Spermienschädigung in mittlerweile 15 Studien und
Vielem mehr.
Erst von der Mobilfunklobby wurde die sogenannte "wissenschaftliche Kontroverse" ins Leben gerufen, indem der Mobilfunkindustrie hörige Wissenschaftler durch gezielte Verfälschung mittels geeigneten Studiendesigns "Studien" produzierten, die angeblich die Unschädlichkeit des Mobilfunks beweisen.
Sie lassen zu, dass der Eindruck, die Nutzung von Mobilfunktechnologie sei gesundheitlich unbedenklich, entsteht,
wenn Sie erlauben, dass Mobilfunkfirmen in der Mitgliederzeitschrift der AOK inserieren.
Sie missachten damit Ihre Fürsorgepflicht für mich als AOK-Mitglied:
Die enormen gesundheitlichen Folgekosten, welche durch sorglose Nutzung der Mobilfunktechnologie entstehen, werden in
unserem solidarischen Gesundheitssystem von der Solidargemeinschaft aller Krankenversicherten getragen. Ich werde
erhebliche Beitragsanteile zahlen müssen, um die Behandlung von hochfrequenzinduzierten Hirntumoren und Leukämien,
im Mutterleib durch Hochfrequenzbefeldung geschädigten Kindern, Frühverrentung von im mittleren Lebensalter
dementen Menschen der heutigen Kindergeneration und Ähnliches mehr anteilig mitzufinanzieren.
Es wäre längst an der Zeit, dass gerade die gesetzlichen Krankenkassen über das enorme
Gefährdungspotenzial der Mobilfunktechnologie sachgerecht informieren und darauf hinweisen, dass Kinder und
Jugendliche nach dem Stand der industrieunabhängigen Forschung Handys nur im absoluten Notfall benutzen sollten,
dass Handys in Verkehrsmitteln ganz abgeschaltet werden sollten und so weiter.
Statt dessen lassen Sie Handy-Werbung in einer "Gesundheitszeitschrift" zu.
Ich bitte Sie, dafür zu sorgen, dass es in Zukunft keine Werbung von Mobilfunkfirmen in der AOK-Mitgliederzeitschrift
mehr geben wird.
Da ich es für möglich halte, dass Sie gezielt von der Mobilfunklobby desinformiert wurden, gebe ich Ihnen im
Folgenden einige Quellen an, mithilfe derer Sie sich über den wahren Stand der industrieunabhängigen
Forschung zur Wirkung von elektromagnetischer Hochfrequenz auf lebende Organismen informieren können.
Diesem Brief liegt eine sechsseitige Studienübersicht der Verbraucherorganisation "Diagnose Funk" bei,
welche Studien aufführt, die - in vitro oder epidemiologisch in vivo - gesundheitliche Effekte elektromagnetischer
Hochfrequenz belegen sowie ein Exemplar der Broschüre "Zellen im Strahlenstress - warum Mobilfunkstrahlung
krank macht".
Daneben lege ich Ihnen ein Exemplar "Dokumentierter Gesundheitsschäden unter dem Einfluss hochfrequenter
elektromagnetischer Felder", herausgegeben von Frau Dr. Waldmann-Selsam aus Bamberg bei.
Darüber hinaus empfehle ich Ihnen folgende Quellen im Internet:
www.mobilfunkstudien.de/www.mobilfunkstudien.org
www.diagnose-funk.de
www.kompetenzinitiative.net
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Diefenthaler